Kreuz-Kirchengemeinde2
Die Kreuzkirche

Die Geschichte der Kirche

(Vielen Dank an Klaus-Jürgen Gesing für den Text)

Die Umgebung der Kreuzkirche um 1970

Das Dorf Herne lag am Schnittpunkt zweier Handelswege. Von Münster kamen Kaufleute, die nach Wuppertal zogen. In der Ost-West-Richtung ging es von Dortmund über Crange und Buer bis in die Niederlande. Um 890 wurde „Haranni“ erstmals in einem Steuerregister des Klosters Werden (heute: Essen-Werden) erwähnt.

Dort, wo heute die Kreuzkirche und das CVJM Haus stehen, befand sich das Zentrum des Dorfes. Die Anhöhensiedlung („Haranni“) war ein Haufendorf, die Häuser gruppierten sich unregelmäßig um die damalige Dionysiuskirche herum. Heute strömt über den ehemaligen Kirchplatz der Verkehr der Sodinger Straße.

Zum Kirchspiel Herne gehörten einige umliegende Bauernschaften, zum Beispiel Altenhöfen, Baukau, Bergen, Hiltrop, Holsterhausen und Pöppinghausen. Im Jahre 1561 führte Pfarrer Kraft Messing im Dorf „Haranni“ die Lehren Luthers ein. Bis dahin wurde in der 1100 im romanischen Stil erbauten Dorfkirche der katholische Glaube verkündet. Die Kirche war dem Heiligen Dionysios geweiht, der bis heute im Siegel der Kreuzkirchengemeinde dargestellt ist. Ausgrabungen von 1935 zeigten, dass dieser Kirche zwei ältere und kleinere aus Fachwerk bestehenden Gotteshäuser vorausgegangen sind. Ihr Ursprung reicht sogar bis in die 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts zurück.

Die Dionysiuskirche reichte Jahrhunderte lang für die kirchlichen Aufgaben aus. Die industrielle Entwicklung der Region aber führte dazu, dass das Gotteshaus für die gewaltig angestiegene Zahl der Gläubigen zu klein wurde. Daher entschloss sich die Kirchengemeinde, die Dionysius-Kirche durch einen größeren Neubau zu ersetzen

Die „Kreuzkirche“ war geboren. Die alte Kirche wurde 1876 abgebrochen. Bereits ein Jahr zuvor, am 02. Dezember 1875 wurde der Neubau feierlich eingeweiht. Die neue Kirche wurde die Hauptkirche der evangelischen Christen von Herne. Da die Einwohnerzahl der Stadt immer weiter anstieg, wurde die Kirchengemeinde Herne im Jahre 1963 mit bis dahin zehn Pfarrstellen in eigenständige Gemeinde eingeteilt.

Blick durch das alte Mittelschiff

 

Die evangelische Hauptkirche, die seit dem Jahre 1961 den Namen Kreuzkirche trägt, ist eine neugotische Basilika, die von den Essener Architekten Julius Flügge und Peter Zindel entworfen und in den Jahren 1873 bis 1875 errichtet wurde. Ihr 57 m hoher Turm mit seinen drei Glocken stellt ein prägnantes Element im Herner Stadtbild dar.

Blick durch das derzeitige Mittelschiff

Die Kreuzkirche bietet ungefähr 850 Menschen Platz. 1990 wurde die Kirche für mehr als 2 Millionen Mark von außen renoviert und 2006 für knapp 400.000 Euro von innen neu gestaltet.